Die 22+58 wurde nach Ende ihrer aktiven Dienstzeit zu ABDR-Ausbildungszwecken "aufgebraucht". ABDR bedeutet "Air Battle Damage Repair".

Die Mechaniker sollten also an solchen Maschinen das behelfsmäßige Instandsetzen von Flugzeuge mit z.B. Flaktreffer oder Splitterschäden üben. Nach unserem Kenntnisstand wurden auch Flugversuche mit solch provisorisch reparierten Maschinen durchgeführt. Man wollte wohl auch Erkenntnisse gewinnen, welche Schäden noch reparabel waren. Interessanterweise sind diese Maschinen sogar tatsächlich geflogen und die Testpiloten stellten ihnen sogar recht gute Flugeigenschaften aus.

Es wurden Löcher, teils mit Hämmer rein geschlagen, teils auf Schießplätzen in die Außenhaut geschossen. Diese mussten dann ausgeschnitten, die Ecken frei gebohrt und mit einem vernietetem Blech darüber geschlossen werden. Die ABDR-Maschinen sahen dann langsam aus wie Flickenteppiche.

Alle anderen Flugzeuge wurden, bis auf wenige Ausnahmen, verschrottet. Auf Grund des schlechten Zustandes der 22+58 hatten schon mehrer Interessenten abgelehnt: Zu hoch ist der Aufwand zum Wiederherstellen und zu viele Teile fehlten! Es gab an sich nur noch die Verschrottung.

Dieses Bilder zeigen dem Zustand der 22+58 im Dezember 2002. Dass sie verschrottet werden sollte, war eigentlich allen klar und nur noch eine Frage der Zeit!


Der "Erste Eindruck"
The first time, I saw the aircraft  


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Der Radom, der Zwischenring und die komplette Verglasung fehlt! 
The radome, the distance ring and the canopy is missing!  

 


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Die Abdeckung der Bordkanone fehlt 
The cover over the machine gun is missing  


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Die Maschinenkanone fehlt (zum Glück): Das deutsche Kriegswaffenkontrollgesetz kennt in dieser Sache keine Ausnahme.
The german laws don´t alow a privat man to own war weapons! And it is good so.

Die linke Bugfahrwerksklappe fehlt.
 
Die Fahrwerksklappen und die Hauptfahrwerksklappen fehlen.
 
Die Spaltbleche am Übergang Rumpf / Linke Tragfläche fehlen. Genauso die Stellmotoren für den Vorflügel. Am Ende des Flügels fehlt ein Teil.

Die Spaltbleche links (und natürlich auch rechts) fehlen: Das ist besonders tragisch, da diese fast nicht zu beschaffen sind: Sie werden auf das jeweilige Flugzeug angepaß und wurden massenhaft verschrottet. Genauso fehlt der linke Landeklappenantrieb.
 
Das Heck ist eine kleine Sensation: Es ist von der SN 2007: Sie ist eine der ersten F-104G gewesen und wurde in den USA gebaut. Es hatte nur 27,5 Flugstunden und ist in Deutschland nicht einmal geflogen. Die Aufschrift MARINE ist wahrscheinlich im Rahmen der Ausbildung lackiert worden.
 
Gut zu sehen: Die Einschußlöcher für die ABDR-Ausbildung
 
Hier meinte es ein Ausbilder besonders "gut": Eine geballte Ladung Sprengstoff sollte den Beschuß und Treffer mit einer Sprenggranate demonstrieren. Sehr gut: Der Pilot hätte das nicht überstanden und eine Reparatur wäre dann wohl nicht notwendig gewesen....

 
Das geplünderte Cockpit. Es ist nicht typisch für die Arbeitsweise der Luftwaffe: Hier waren wohl eher "lange" Finger auf der Suche nach wertvollen Instrumenten. Man findet sie massenhaft dann zum Verkauf oder Versteigerung im Internet.
 
Das rechte Querruder fehlt. Genauso das Endtück des Flügels. Sehr schön sieht man die hydraulische Anlenkung durch 10 Hydraulikzylinder (2x 5 Stück pro Hydraulikkreis A+B)
 
Typische Einschußlöcher einer ABDR-Maschine. Paradoxerweise waren es diese Löcher, die die Maschine gerettet haben! Fast ALLE anderen Maschinen wurden ja ins Ausland verkauft und verschrottet. Fast nur ABDR- und Ausbildungsmaschinen überlebten.
 
Am kritischen Blick konnte man es leicht  erkennen: "Dieser Schrotthaufen muß hier weg. Wir brauchen den Platz." Mj. Hoheisel war von der Maschine, oder deren Rest, nicht arg begeistert!